GESCHICHTE

Die Geschichte der polnischen Flucht nach Brasilien

Die Anfänge der Emigrationsbewegung reichen in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Sie haben zuerst politische Gründe und sind hauptsächlich das Ergebnis der niedergeschlagenen nationalen Aufstände. Zu dieser Zeit emigriert die Intelligenz: Ingenieure, Techniker, Ärzte und Vertreter anderer freier Berufe. Damals leben die Menschen noch nicht in beständigen, geschlossenen Siedlungen.

Der Impuls zur organisierten Emigration aus den geteilten polnischen Gebieten sind Übereignungsreformen, dank derer die Bauern von der Leibeigenschaft befreit werden. Zum ersten Mal können sie selbst über ihr Schicksal und das ihrer Familie entscheiden. Sie sind frei darin zu bestimmen, wo sie leben möchten.

Die Reformen führten zum Schrumpfen des großen Grundbesitzes und damit zur Ausweitung des Bauernlandes. Das Ergebnis war die Schichtung des landwirtschaftlichen Eigentums, von der reichsten Klasse von Buckeln mit den größten Landstrichen bis hin zu armen Gerichtsvollziehern und Landarbeitern.

Die Gründe für die Emigration sind meist Armut, ein Mangel an Grund und Boden, Naturkatastrophen, Überbevölkerung, Krankheiten und Epidemien. Auch die industrielle Revolution und Perspektivlosigkeit tragen dazu bei. Auch die Flucht vor der Wehrpflicht bei den Besetzern treibt die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Entscheidend sind aber die Briefe der Menschen, die bereits ausgewandert sind und diejenigen überzeugen sollen, die noch unschlüssig sind.

Auch der vorherrschende Analphabetismus erleichtert die Entscheidung zur Emigration, denn er trübt die Aussicht auf ein gutes Einkommen. Im Königreich Polen liegt 1860 die Gesamtquote der Analphabeten bei 90,7 Prozent, in Galizien 1880 bei 77 Prozent und 1890 bei 67 Prozent. Nur im preußischen Teilungsgebiet gibt es durch die allgemeine Schulpflicht praktisch keinen Analphabetismus. Trotz anfänglicher Zweifel lassen sich die Menschen, die nicht lesen und schreiben können, von Gastwirten, Lehrern und anderen zwielichtigen Agenten um den Finger wickeln.

Hauptauswanderungsziele der Europäer im 19. Jahrhundert: USA (34 Millionen zwischen 1801 und 1953), Kanada (4,5 Millionen zwischen 1821 und 1924), Brasilien (5 Millionen zwischen 1821 und 1945), Argentinien (7 Millionen zwischen 1857 und 1949).
Wichtige Faktoren, die die Emigration begünstigt haben, waren die Entwicklung des Bahnverkehrs und des transatlantischen Schiffsverkehrs (1890 57 Prozent der Flottenschiffe wurden Schiffdampfer).
Die Emigration in der einzelnen Teilungsgebieten verlief unterschiedlich.

Ważnymi czynnikami sprzyjającymi emigracji był rozwój kolei oraz żeglugi transatlantyckiej (w 1890 57% floty stanowiły parowce. Emigracja z poszczególnych zaborów przebiegała inaczej.

POLNISCHE FLÜCHTLINGE